Oberburg und Hasle sollen umfahren werden, in Burgdorf sind in einer ersten Etappe Verbesserungen auf dem bestehenden Strassennetz geplant. Sollten diese Massnahmen nicht ausreichen, so der Vorschlag der Regierung, würde dereinst auch in Burgdorf eine Umfahrung ins Auge gefasst werden können. Die Kosten der Verkehrssanierungen im Emmental werden auf rund 421 Millionen Franken geschätzt.
Das sei viel zu viel, befanden vor allem links-grüne Kreise. Statt teurer Umfahrungen seien Verbesserungen am bestehenden Strassennetz, die sogenannte «Nullplus»-Variante, billiger und besser, sagte Daphné Rüfenacht namens der Grünen.
SVP-Grossrat Lars Guggisberg verglich die Strassen mit Blutbahnen. Wenn die Verstopfung so weit fortgeschritten sei wie im Emmental, könne man mit ein bisschen «Ballönle» den Infarkt nicht verhindern. Die Variante Nullpuls sei also keine Lösung. Die bürgerlichen Parteien unterstützten den Planungskredit.
Zäch und Egger werben für Projekt
Das Projekt diene dem ganzen Emmental, ja dem ganzen Kanton Bern, betonte die Burgdorfer Stadtpräsidentin Elisabeth Zäch. Bau-, Verkehrs- und Energiedirektorin Barbara Egger warb für Zustimmung zum Projektierungskredit. Niemand wolle mehr entlang der engen, verkehrsbelasteten Strassen wohnen. In gewissen Gegenden sei eine schleichende «Verslummung» im Gang. Der Kanton habe in der Region in den letzten Jahren viel in den öffentlichen Verkehr investiert. Durch das starke Verkehrsaufkommen würden aber die Busse oft im Stau stehen und die Anschlüsse könnten nicht eingehalten werden.
Der Grosse Rat sprach sich deutlich für den Projektierungskredit von 11,9 Millionen Franken aus und lehnte alle Rückweisungs- und anderen Anträge ab. Als nächstes wird der Grosse Rat nun über einen weiteren Projektierungskredit von 6,6 Millionen Franken für eine Verkehrssanierung im Oberaargau diskutieren. Dort geht es um die Umfahrung von Aarwangen.