Fracking hat im Kanton Bern keine Chance. Am Mittwochabend beschloss der Grosse Rat eine Änderung des Bergbau-Gesetzes, die die Anwendung von Fracking bei der Förderung von fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas verbietet. Dies entspricht einer Volksinitiative der Grünen, der das Kantonsparlament inhaltlich mit 131 gegen 12 Stimmen zustimmte. Allerdings soll das Verbot nicht in die Verfassung, sondern ins Gesetz.
Nun erwarten der Grosse Rat und die Regierung, dass die Initianten ihr Begehren zurückziehen, sobald die Referendumsfrist gegen die Gesetzesänderung abgelaufen ist. Noch am Abend kündigte die Partei an, dass sie demnächst an einer Sitzung mit den unterstützenden Organisationen Pro Natura, WWF und Greenpeace einen Rückzug der Initiative beantrage.
Noch kein solches Projekt im Kanton Bern
Die Tatsache, dass im Kanton Bern kein einziges Fracking-Projekt besteht und die geltende Gesetzgebung ein solches Vorhaben schon jetzt praktisch unmöglich macht, änderte nichts am grossmehrheitlichen Widerstand der Parlamentsmitglieder gegen diese Technologie. Zu stark haben sich die Bilder verwüsteter US-Landschaften wegen Fracking in den Köpfen eingegraben.
Neben Bedenken, Land und Grundwasser könnten grossen Schaden nehmen, spielte auch die Energiepolitik eine Rolle. Die Förderung von fossilen Brennstoffen sei ein Auslaufmodell, betonten mehrere Votanten. Es sei gescheiter, das Geld in einheimische erneuerbare Energie zu stecken und so das Geld für Energie im Land zu behalten. Dies entspricht auch den Vorstellungen der Regierung, die dieses Verbot ausdrücklich begrüsste.
Einzelne Stimmen, die mahnten, mit einem Verbot einer Technologie sei dem Fortschritt noch nie einen Dienst erwiesen worden und Forschung im Boden müsse möglich sein, verhallten ungehört.