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Bern Freiburg Wallis Kanton Bern will Innovation auf der Sprachgrenze fördern

Der Kanton Bern hat am Freitag seine Kandidatur für einen Standort des nationalen Innovationsparks in Biel lanciert. Die Stärken der Kandidatur sind laut den Verantwortlichen etwa die Industrienähe und die Brückenfunktion zwischen der Romandie und der Deutschschweiz.

Der Kanton Bern bewirbt sich mit der Stadt Biel um einen Standort des geplanten nationalen Innovationsparks. Der bernische Regierungsrat sieht die Kandidatur als Chance für den Kanton und die gesamte Schweizer Industrie. Mit einem Netzwerkstandort des Innovationsparks in Biel könne der Kanton Bern seine Stärken einbringen, sagte der bernische Volkswirtschaftsdirektor Andreas Rickenbacher vor den Medien. Punkten könne der Standort Biel etwa mit der Industrienähe.

Ein einzigartiges Merkmal Biels und des Kantons Bern sei nämlich die Vielzahl von Unternehmen, die mit ihren Industrietechnologien oft Weltmarktführer seien, sagte Rickenbacher. Die Region um Biel verfüge über eine schweizweit einmalige Dichte an High-Tech-Unternehmen.

Der Innovationspark Biel fokussiere somit auf Bereiche, die entscheidend zur Wettbewerbsfähigkeit der ganzen Schweizer Industrie beitragen würden, sagte Rickenbacher. Weitere Vorteile seien die ausgeprägt anwendungsorientierte Forschung und die Brückenfunktion der Stadt Biel zwischen der Romandie und der Deutschschweiz.

Vom geplanten Campus profitieren

Als grossen Pluspunkt der Kandidatur sehen die Verantwortlichen ausserdem ein anderes Projekt: den künftigen Campus Technik der Berner Fachhochschule in Biel. Dieser dürfte die Erfolgschancen des Innovationsparks in Biel massiv verbessern, sagte die bernische Bau-, Verkehrs- und Energiedirektorin Barbara Egger-Jenzer.

In direkter Nachbarschaft zum geplanten Campus Technik stelle die Stadt Biel eine «Topparzelle» für die erste Ausbauphase des nationalen Innovationsparks zur Verfügung, sagte Biels Stadtpräsident Erich Fehr bei der Vorstellung der Kandidatur. Auf diesem Grundstück könnten innert drei bis vier Jahren 14'000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche realisiert werden.

Für die weiteren Ausbauschritte habe die Stadt verschiedene «strategische Flächenreserven». Zudem habe sich die Stadt bereit erklärt, im Bözingenfeld Reserven von gegen 100'000 Quadratmeter Landfläche für Industrieprojekte bereit zu halten.

Infrastruktur und Ressourcen teilen

Bei der Präsentation der Bieler Kandidatur wurde auch die Perspektive der kleinen und mittelgrossen Unternehmen (KMU) thematisiert. Denn gerade auch solche Firmen dürften nach Ansicht der Verantwortlichen von einem Bieler Standort im nationalen Innovationspark profitieren.

Es sei wichtig, schnell und mit einer auf Kundenbedürfnissen zugeschnittenen Lösung auf den Markt zu kommen, sagte Eva Jaisli, Geschäftsführerin und Mitinhaberin der Firma Swiss Tools. Dazu fehle es aber einer Firma mitunter an Erkenntnissen aus der Grundlagenforschung. Dies könnte aber ein Innovationspark bieten.

Grosse Firmen und Konzerne haben meist genügend eigene Kapazitäten für die Forschung oder die Herstellung von Prototypen, wie auch der Bieler Stadtpräsident Fehr sagte. Kleineren Unternehmen fehlen dagegen für solche Tätigkeiten die Ressourcen. Ein Innovationspark ermögliche es den KMU, die nötige Infrastruktur

vorzufinden.

Erhalte Biel den Zuschlag für einen regionalen Netzwerkstandort, könnten solche Prozesse dank der Bundesmittel in grösseren Dimensionen abgewickelt werden, sagte Fehr weiter. Es gehe aber nicht nur darum, den Firmen Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, sondern vor allem auch darum, durch Wissenstransfer Innovationen zu generieren.

Entscheid im nächsten Jahr

Für den nationalen Innovationspark sind Zürich und Lausanne als Hauptstandorte gesetzt. Um einen regionalen Standort, einen sogenannten Netzwerkstandort, können sich die Kantone bis Ende März bei der Volkswirtschaftsdirektorenkonferenz bewerben.

Diese will bis im Sommer dieses Jahres dem Bund einen Vorschlag für die Netzwerkstandorte das nationalen Innovationsparks unterbreiten. Den Entscheid über die regionalen Standorte fällt das eidgenössische Parlament. Voraussichtlich Mitte nächsten Jahres dürfte feststehen, welche Standorte das Rennen gemacht haben und wie die Details der Finanzierung aussehen.

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