Es sind stürmische Zeiten für die Schumacher AG: Die Digitalisierung und die günstige ausländische Konkurrenz machen dem Schmittner Unternehmen zu schaffen. Kunden springen ab, Aufträge bleiben aus, seit 2008 hat sich der Personalbestand halbiert.
Die Mitteilung des Kantons Freiburg, er wolle das Gebäude für 30 Millionen Franken kaufen und umbauen und einen Teil dann an Schumacher vermieten, wirkt deshalb wie eine staatliche Unterstützung für ein gebeuteltes Unternehmen. Philippe Trinchan, Chef des kantonalen Amtes für Kultur, verneint: «Das Gebäude ist ideal und erfüllt alle Bedürfnisse und Anforderungen der Kulturinstitutionen.»
Das Gebäude ist ideal und erfüllt alle Bedürfnisse und Anforderungen der Kulturinstitutionen.
Eine Zusammenarbeit von Kanton und Schumacher AG mache durchaus Sinn, sagt auch Raoul Philipona, Verwaltungsrats-Präsident der Schumacher: «Wir lagern hier seit 40 Jahren Millionen von Bücher für Kunden, da sind offensichtlich gemeinsame Interessen vorhanden.»
Gemeinsame Interessen – und laut der Mitteilung des Kantons Freiburg auch ein «interessantes Potential zur Zusammenarbeit», der Kanton dürfte bei Schumacher also auch Dienstleistungen einkaufen. Neue Aufträge für die Buchbinderei, bei weniger Kosten: «Sie können davon ausgehen, dass wir die Rechnung sehr genau gemacht haben, als es um den Verkauf des Gebäudes ging», so Philipona.
Sie können davon ausgehen, dass wir die Rechnung sehr genau gemacht haben.
Die Kulturgüter, die künftig in Schmitten lagern sollen – Dokumente, Bücher, Objekte – sind heute in zahlreichen Depots verstreut. Sie stammen aus dem Staatsarchiv, der Kantons- und Universitätsbibliothek, dem Museum für Kunst und Geschichte, dem Naturhistorische Museum, dem Amt für Kulturgüter und dem Amt für Archäologie.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 12:03 / 17:30 Uhr)