Die noch offenen Standort-Fragen sollten ursprünglich schon im März geklärt werden. Doch das Geschäft wurde kurzfristig von der Traktandenliste des Kantonsparlaments gestrichen, weil die vorberatende Kommission Zusatzinformationen verlangte. Schliesslich stellte sich die Bildungskommission hinter die von der Regierung favorisierte Variante.
Nun hat das bernische Kantonsparlament den Bericht des Regierungsrates mit 136 gegen 1 Stimme bei 11 Enthaltungen zustimmend zur Kenntnis genommen und damit das jahrelange Seilziehen um die künftigen Standorte der Fachhochschule beendet.
Faire Lösung
Die Fraktionssprecher lobten die Bemühungen von Erziehungsdirektor Bernhard Pulver, einen «gutschweizerischen» Kompromiss zu finden, der alle Beteiligten zu Gewinnern mache.
Von einem «Modellfall» für faire Lösungen sprach auch die Burgdorfer Stadtpräsidentin und SP-Grossrätin Elisabeth Zäch. Obwohl Burgdorf auf den ursprünglich gewünschten BFH-Campus verzichten musste, stehe man hinter dem Kompromiss, der Burgdorf mehr bringe als ein «Trostpflaster».
Das Seilziehen um die Standorte
Mit dem Kompromiss werden im neuen Campus beim Weyermannshaus in Bern die Departemente Wirtschaft, Gesundheit, Soziale Arbeit (WGS) und die Hochschule der Künste zusammengeführt. In Burgdorf soll am Standort Gsteig die Technische Fachschule Bern (TF Bern) - im Volksmund als «Lädere» bekannt - angesiedelt werden. Am Standort Ilcoweg entsteht zudem das gemeinsame Bildungszentrum TecLab.
Heute ist die Berner Fachhochschule auf rund zwei Dutzend Gebäude in Bern, Biel und Burgdorf verteilt.