Regisseur Karim Habli bekam von der Stiftung Pro Castellione vor drei Jahren den Auftrag, das historische Stück zu inszenieren. Geschrieben wurde das Theaterstück «Der Bischofsmord» von Sebastian Kuonen, der in Niedergesteln aufgewachsen ist. Im Stück geht es um den tragischen Helden Anton von Turn. Um sich die alleinige Herrschaft im Wallis zu sichern, liess er 1375 den Bischof von Sitten, Witschard Tavelli, ermorden. Danach verlor er alles, sein Vermögen und seine Familie.
Elf Bühnen statt nur eine
Karim Habli erzählt im Gespräch mit dem «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF, dass das Stück ursprünglich für eine einzige Bühne konzipiert war. Da es Widerstand seitens der Anwohner gab, kam Karim Habli auf die Idee, aus dem historischen Stoff ein Wandertheater mit elf Stationen zu machen. Autor Sebastian Kuonen musste das Stück daher mehrfach umschreiben. Unterdessen ist Karim Habli begeistert: «Hier braucht es kein Bühnenbild - das Dorf ist die Kulisse.»
Es war schon immer ein Traum von mir, mit den besten Laienschauspielern aus verschiedenen Regionen zusammenzuarbeiten.
Die Idee zur Inszenierung dieses historischen Stoffs hatte die Stiftung Pro Castellione, welche sich für die Förderung der lokalen Kultur einsetzt. Aufgeführt wird das Stück im historischen Dorfkern von Niedergesteln von Schauspielern aus dem ganzen Oberwallis. Entstanden ist daraus ein neues Oberwalliser Theaterensemble.
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Die historischen Kostüme wurden vom Stadttheater Bern ausgeliehen. Das habe sich gelohnt, findet Habli: «Man fühlt sich jetzt wirklich in diese Zeit zurückversetzt.»
Das Freilichtspiel «Der Bischofsmord» wird vom 1. bis 17. September 2016 in Niedergesteln aufgeführt.