Im Restaurant St. Martin in Tafers. «Das ist eine Frechheit und ein Schlag ins Gesicht von Deutschfreiburg», findet ein Gast. Er sei selbst schon vier Mal in Tafers operiert worden, fügt ein Mann an. Andere sehen das anders. «Wenn man sparen will, kann man sich kein Akutspital sieben Autominuten vom Kantonsspital entfernt leisten», sagt ein Gast. Ein anderer fügt an: «Es muss zentralisiert werden».
Das Spital Tafers werde langsam zerstört, findet Anton Merkle. Der Präsident der Ärztevereinigung des Sensebezirks sagt: «Gutes Personal wandert zum Inselspital Bern ab, obwohl es dort schlechter bezahlt ist».
Die geplante Permanence in Tafers werde nur noch «Wehwehchen» behandeln können. Und weil im Kantonsspital in Freiburg das Personal kaum Deutsch spreche, würden die Patienten vermehrt nach Bern gehen.
Tafers für 40 Millionen ausgebaut
Im Jahr 2000 hat man das Akutspital Tafers modernisiert und ausgebaut. Die Sensler Gemeinden hatten den grössten Anteil daran. Im Glauben, dass das Akutspital erhalten bleibe. «Wenn man die Operationssäle schliesst, ist das ein Betrug am Senslervolk», sagt Marcel Kolly, Gemeindepräsident von Rechthalten und Präsident der «Task Force Pro Akut Tafers».
Spitalpolitik hat sich verändert
Marius Zosso, ehemaliger Oberamtmann des Sensebezirks, hatte den Spitalausbau Tafers seinerzeit auch unterstützt: «Heute frage ich mich, ob das wohl richtig war.» Die Situation hat sich jedoch verändert. Die Bundespolitik will mehr Konkurrenz unter den Spitälern. «Der Verwaltungsrat des Freiburger Spitalnetzes geht den Weg, den er wohl oder übel gehen muss», sagt Zosso.