Die FDP begründete ihren Vorstoss damit, dass das Nein der Bündner zu olympischen Spielen den Platz für eine weitere Walliser Kandidatur frei gemacht habe. Nach den Problemen mit der Zweitwohnungs-Initiative und dem neuen Raumplanungsgesetz brauche das Wallis wieder ein Ziel, das den Kanton aus der Depression reisse.
1997 hätten sich die Walliser mit 67 Prozent der Stimmenden für die Kandidatur um die Winterspiele 2006 ausgesprochen.
Das Wallis habe die Spiele zwar nicht erhalten, aber das olympische Feuer habe den Kanton geeint und vorwärts gebracht.
Keinerlei Mumm auf ein teures Experiment
Gegen eine Kandidatur sprach sich vor allem der linke Flügel im Parlament aus. SP-Grossrat German Eyer: «Es besteht die Gefahr, dass wir wieder anfangen zu träumen und dabei alle bitter nötigen Reformen vergessen nach dem Motto: Olympia wird es schon richten. Das hat uns schon einmal geschadet, das darf nicht wieder vorkommen.»
Auch die Kantonsregierung sprach sich gegen eine Kandidatur aus. Die Erfahrung der letzten Jahrzehnte zeige, dass das IOC keine nachhaltigen Spiele wolle und Veranstaltungen wie in Sotschi würden mehr als 5 Milliarden Franken kosten, was für das Wallis jenseits von Gut und Böse sei.
Der Grosse Rat lehnte auch eine Studie über die Chancen einer solchen Kandidatur ab, zur grossen Enttäuschung des Initianten Philipp Nantermod: «In diesem Land will niemand mehr träumen. Wie tief sind wir gefallen.»