Gewiss, das Gstaader Menuhin-Festival braucht möglicherweise keine Hilfe, um als musikalisches Highlight des Berner Oberlandes wahrgenommen zu werden. Aber diese Hälfte des Kantons Bern hat in diesem Kultur-Genre noch sehr viel mehr zu bieten. Nur kommt das vielleicht nicht so geballt daher wie in Bern.
Mehr Aufmerksamkeit fürs Ganze
Dies in der öffentlichen Wahrnehmung zu bündeln, ist die Aufgabe des Vereins «Klassikfestivals Berner Oberland». Die Volkswirtschaft Berner Oberland und ihr Kulturrat legten vor zwei Jahren den Grundstein dafür. Inzwischen ist er zum Sammelbecken von elf kleinen und grossen Klassik-Veranstalter geworden.
«Es scheint uns wichtig, dass wir den Blick für das Ganze schärfen. Wir haben im Oberland sehr viel zu bieten», beteuert Vereinspräsident Ruedi Bernet (Bild), Präsident der Schlosskonzerte Spiez und langjähriger Leiter der Musikschule Thun.
Hilfreich kann die Webseite sein, mit der der Verein die elf Oberländer Klassikfestivals mit einem Klick verfügbar macht oder dem Flyer, mit dem der Verein bei den Hotels wirbt. «Aber mit einem Budget von gegen 10'000 Franken strecken wir uns halt nach der Decke.»
Es passt auch zur «Volkswirtschaft»
Wenn die Organisation Volkswirtschaft Berner Oberland dabei ist, geht es meistens um Tourismus, Wirtschaft und Wertschöpfung.
Aber da passe auch der Klassikfestival-Verein sehr gut rein, sagt Geschäftsführerin Susanne Huber (Bild). «Ich bin froh, dass die Zusammenarbeit und die Partnerschaft in diesem Kulturbereich so gut funktioniert. Volkswirtschaft ist nicht nur Wirtschaft, sondern auch Kultur und Bildung».
Allerdings haben weder Susanne Huber noch Ruedi Bernet etwas einzuwenden, wenn auch mehr Publikum aus der Grossregion Bern auf die Anlässe im Oberland aufmerksam werden - und vielleicht doch touristischen Nutzen hinterlassen.