Als junger Seminarlehrer lernte er auf Exkursionen, die Schönheit und die Besonderheit alter Alpenpässe zu erkennen. Als promovierter Geograf und Gymerlehrer und später als Professor am Geografischen Institut der Uni Bern lernte er, die alten Saumpfade zu schützen, ihren kulturhistorischen Wert zu belegen und für den Fussgänger-Tourismus zu erhalten.
Via Storia als Lebenswerk
Dank ihm und seinen Mitstreitern in der Wissenschaft, den Behörden und in der Bevölkerung entstand in jahrzehntelanger Arbeit das Inventar der historischen Verkehrswege der Schweiz.
Dieses Inventar, heute Via Storia genannt, touristisch genutzt und als AG aus der Uni Bern ausgegliedert, geniesst heute den gleichen Schutz des Bundes wie historische Bauten oder Landschaften.
«Das Schlüsselerlebnis hatte ich am Griespass, als dieser Saumpfad einem Kraftwerkbau zum Opfer fiel» erzählte der inzwischen 81jährige Klaus Aerni als Sonntagsgast im Regionaljournal Bern Freiburg Wallis. Aber er konnte u.a. auch verhindern, dass der Stockalper-Saumpfad über den Simplon zugeteert wurde - weil die Bauern zu Beginn des Autobahnbaus über diesen Pass mit ihren Traktoren nicht mehr auf der neuen Schnellstrasse fahren durften und nach einem Ersatz suchten. «Von dem her», sagt Klaus Aerni zufrieden, «hat die Idee des Inventars eigentlich im Wallis und am Simplon angefangen.»