«Schutzwälder in tiefen Lagen werden existenziell bedroht sein», sagt Philipp Gerold von der Walliser Dienststelle für Wald und Landschaft. Schon heute sei es relativ trocken. Wenn die Temperaturen weiter steigen und die Niederschläge abnehmen, könnte sich Steppe auf Kosten der Schutzwälder ausbreiten.
Zudem wächst das Waldbrandrisiko, wenn sich trockene Perioden häufen. Und die Ausbreitung von Parasiten und invasiven Pflanzen könnte zunehmen. All das gefährdet die Schutzwälder in den unteren Lagen.
Was tun? Eine möglichst breite Palette an Baumarten sei hilfreich, sagt Philipp Gerold. «Und wenn der Förster eingreift, versucht er Arten zu fördern, die gegen den Klimawandel resistenter sind.»
Die positive Kehrseite
Anders sieht es in der Höhe aus: Die Wälder der höheren Lagen werden durch die Klimaerwärmung positiv beeinflusst, zu diesem Schluss kommt die Walliser Dienststelle für Wald und Landschaft in ihrer Studie. Die Waldgrenze werde mit den Temperaturen steigen, sagt Philipp Gerold. «Weil die Vegetationsphasen in höheren Lagen länger werden, können sich auch weiter oben Bäume ansiedeln.» Was positiv sei, weil gerade auch höhere Lagen Naturgefahren wie Steinschlag oder Lawinen ausgesetzt seien. «Da ist jeder Baum ein guter Baum.»
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Fazit: Der Schutzwald wird künftig eher weiter oben sein als heute, sagt der Ingenieur Waldbewirtschaftung Philipp Gerold. «In tiefen Lagen bekommt der Schutzwald mit dem Klimawandel Mühe, in höheren Lagen bekommt er mehr Chancen, sich anzusiedeln.»