Das Interesse und das Engagement der Partner aus Prijepolje sei in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgegangen, schreibt der Könizer Gemeinderat in einer Mitteilung vom Montag. Der Fokus der Partnergemeinde habe sich mit der Annäherung von Serbien an die EU verschoben.
«Wir haben auf Briefe und Mails einfach keine Antwort mehr erhalten», sagt der Könizer Gemeindepräsident Ueli Studer. Zudem hätten die Behörden von Prijepolje zu hohe Erwartungen an die Könizer gehabt: Etwa, dass sie nach Belgrad gehen und für die serbische Partnerin um Lizenzen oder um Geld bitten sollten. «Ich kann mich aber nicht in ein fremdes politisches System einmischen», sagt Ueli Studer.
Partnerschaft hat Einiges bewirkt
In den 23 Jahren wurden laut Gemeinderat eine Reihe von konkreten Projekten realisiert. Junge serbische und muslimische Volleyballer besuchten Köniz, Kunstschaffende beider Gemeinde standen in Kontakt, ein Seminar über Demokratie und Gemeindeautonomie fand in Prijepolje statt.
Das erweitert den Horizont.
Der finanzielle Beitrag sei stets eher bescheiden gewesen, schreibt der Könizer Gemeinderat. Im Zentrum seien der persönliche Einsatz und das Engagement gestanden. Viele persönliche Kontakte und Freundschaften dürften daher weiter bestehen. Und für die Beteiligten in Köniz sei die Partnerschaft auch von Nutzen gewesen, sagt Gemeindepräsident Ueli Studer: «Das erweitert den Horizont.»
Die Gemeindepartnerschaft zwischen Köniz und Prijepolje besteht seit 1993. Im Jahr 2005 hat das Könizer Parlament eine Spezialfinanzierung beschlossen, um die Partnerschaft auf eine kontinuierliche finanzielle Grundlage zu stellen. Nun beantragt der Gemeinderat dem Parlament, die Partnerschaft aufzulösen.