Kurz nach 17 Uhr brach im Kontrollzentrum der European Space Agency (ESA) in Darmstadt der Jubel aus: Philae hatte das langersehnte Touchdown-Signal geschickt – aus über 500 Millionen Kilometern Entfernung von der Erde. Damit ist erstmals in der Geschichte der Raumfahrt die Landung eines Mini-Labors auf einem Kometen gelungen.
Auch an der Universität Bern fieberten in einem Hörsaal mit Live-Übertragung Hunderte dem Ereignis entgegen. Das Weltraumprogramm der Uni hat Sensoren für Philae entwickelt, welche nun Messungen durchführen sollen.
Grosser Jubel, kleine Enttäuschung
Doch kurz nach dem ersten Jubel wurde klar, dass Philae seine Ankerharpunen nicht wie vorgesehen abgefeuert hat. Darum ist offen, ob der Lander sicher auf dem Kometen steht. Was das genau bedeutet, wusste bis zum Abend auch die ESA nicht. In einer Pressekonferenz sagte Ulamec: «Die Harpunen sind nicht losgegangen. Aber wir wissen nicht genau, warum.»
Banges Warten
In der Nacht ist der Funkkontakt zu Philae nun unterbrochen. Denn Rosetta ist vom Lander aus gesehen hinter dem Horizont verschwunden. «Morgen Donnerstag sollten wir mehr wissen», sagt Ulamec. Die nächste Pressekonferenz der ESA ist auf 14 Uhr angesetzt. Möglicherweise haben die Experten bis dahin auch entschieden, ob sie die Ankerharpunen ein zweites Mal abfeuern.
Die Ankerharpunen sind so wichtig, weil sie Philae beim Landevorgang auf dem Kometen halten und mit eingebauten Instrumenten bereits erste Messungen anstellen sollten. Das hat nun vorerst nicht geklappt. Auch auf die erhofften Bilder direkt vom Kometen müssen die Forscher weiter warten. Dafür hat das DLR ein Bild veröffentlicht, das Philae auf seinem Weg zum Kometen geschossen hat.
Der Lander soll einen tiefen Blick in die Vergangenheit unseres Universums werfen und Aufschlüsse darüber geben, ob Kometen einst die Bausteine des Lebens auf die Erde brachten. Er hat zehn Instrumente an Bord, die erstmals direkt auf einem Kometen wissenschaftliche Experimente ausführen sollen. Bodenproben sollen Aufschluss darüber geben, ob auf dem Kometen organische Verbindungen zu finden sind. Auch das Innere der Kerns soll durchleuchtet und das Magnetfeld des Kometen gemessen werden.