Sie ist Kommissarin und liest und schaut leidenschaftlich gern Krimis. Ursula Hirschi verschlingt vorzugsweise Bücher von nordischen Autoren. Auch wenn sie danach stets konstatiert: «Krimis haben nicht viel mit meinem Beruf zu tun.» Wenn es zu authentisch wäre, würde sie keine Krimis schauen, sagt die Leiterin des Dezernats «Leib und Leben» der Kantonspolizei.
Am kommenden Montag nimmt Hirschi an den Burgdorfer Krimitagen an einem Podium von Experten teil, die sich zum Ziel gesetzt haben, Sequenzen der SRF-Fernsehserie «Der Bestatter» einem Realitäts-Check zu unterziehen. «Wenn ein Bestatter so stark Einfluss auf meine Arbeit nehmen würde, würde ich mich wohl schnell der Amtsgeheimnisverletzung strafbar machen.»
«Meine Arbeit wäre kein Stoff für einen Film»
Die tägliche Arbeit als Kommissarin sei sehr aufwändig, sagt Ursula Hirschi. Bei einem grösseren Fall seien bis zu 50 Personen involviert. Ein Fernseh-Fall dauert wenige Stunden. In der Realität verstreichen laut Hirschi zuweilen Jahre, bis die Fälle gelöst werden können.
Ihr Rat ist gefragt
Hie und da werde sie von Krimi-Autoren angefragt, ob sie deren Geschichte hinsichtlich der Plausibilität überprüfen könne. Es gehe vor allem darum, festzustellen, ob die Abläufe und die Strukturen bei der Polizei grundsätzlich stimmen könnten. Ganz genau aber muss es der Krimi nicht nehmen. Das findet auch Kommissarin Hirschi: «Es ist ja das Schöne daran, dass es nicht der Realität entsprechen muss.»