Das 3. Buch von Christine Brand trägt den Titel «Kalte Seelen». Es öffnet menschliche Abgründe, die an wahre Kriminalfälle erinnern. Kein Zufall, sagt die Autorin.
Ihr Beruf als Journalistin und langjährige Gerichtsberichterstatterin habe dazu geführt, dass eine Spur Realität in die Fiktion einfliessen könne.
Und in der Berner Szene und dem Amtshaus als Sitz der Gerichte kennt sie sich ja gut aus.
Die Bestatter-Tochter mit unverkrampftem Umgang mit dem Tod
Dass sich die im Emmental geborene, nun in Zürich wohnhafte Christine Brand überhaupt in die Rolle als Krimi-Schriftstellerin begeben hat, sei möglicherweise mit ihrer eigenen Vergangenheit zu erklären. «Mein Vater ist Bestatter. Ich habe im Leichenauto Auto fahren gelernt. Der Tod war für uns so ziemlich etwas Normales» erzählt Christine Brand als Regionaljournal-Sonntagsgast.
«Realität ist schlimmer»
Trotzdem ist sie sich auch bewusst, dass ihre literarische Nähe zur Wirklichkeit heikel ist. «Ich passe sehr genau auf, dass es bei Namen und Örtlichkeiten wirklich bei der Fiktion bleibt und Angehörige oder Zeitzeugen nicht verletzt werden».
Der sogenannte «Heiler-Prozess» vom März 2013, den Christine Brand im Gerichtssaal mit grosser Aufmerksamkeit verfolgte, ist aber nicht der Stoff für ein viertes Buch. «Der Fall ist dermassen abstrus, das funktioniert nicht. Es zeigt einfach, dass die Realität zuweilen noch schlimmer ist als die schwärzeste Phantasie.»