Von den braungefleckten Simmentaler Kühen gibt es weltweit Millionen. Von den Reinrassigen aber nur noch ein paar hundert. Das sagen Züchter, welche die echten Simmentaler retten wollen. Zusammen mit Pro Specie Rara, der schweizerischen Organisation für die genetische Vielfalt der Tiere und Pflanzen, haben die Züchter nun eine Suchaktion gestartet. Drei Experten wurden ausgebildet. In den nächsten Wochen besuchen sie verschiedene Höfe und schauen, ob die Bauern reinrassige Simmentaler besitzen.
Über dieses Projekt hat das «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF berichtet – und Reaktionen ausgelöst. Denn gewisse Züchter stellen die Bemühungen von Pro Specie Rara in Frage. «Von den Simmentaler Kühen gibt es noch genug», meint der Berner Bauer und Viehschauexperte Christian Tschiemer. «In der Schweiz leben noch 25‘000 Simmentaler.»
Beim Kuhstreit ist unklar, was überhaupt als reinrassig gilt. Pro Specie Rara setzt auf den sogenannten «Edelweiss-Typ»; eine Kuh, die sowohl viel Milch gibt wie auch viel Fleisch liefert. «Bei uns haben sich viele Züchter gemeldet, die sich Sorgen machen um diese Simmentaler», sagt Philippe Ammann von Pro Specie Rara im «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF.
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Was als «echt» gilt, ist bei Viehzüchtern immer wieder umstritten. «Diskussionen über das Original einer Rasse sind nicht neu», sagt Martin Jutzeler, Berater des Inforamas Berner Oberland. Schliesslich verändert sich eine Rasse im Laufe der Zeit sowieso, weil kein Tier dem anderen aufs Haar gleicht.