Am Ende der 6. Klasse hat ein Berner Schüler rund 6100 Lektionen Unterricht besucht. Das sind weniger als in den meisten anderen Kantonen. Im Wallis zum Beispiel sind es rund 1000 Lektionen mehr. Die Lektionenzahl im Kanton Bern reicht nicht mehr aus, um die Ziele des Lehrplans 21 zu erreichen.
Deshalb werden die Berner Kinder ab 2018 mehr Unterricht haben. Betroffen sind vor allem die Fächer Deutsch und Mathematik. Gemäss dem Entwurf der Lektionentafel sollen die bernischen Primar- und Sekundarschüler neu auch im Bereich Medien und Informatik unterrichtet werden. Unter dem Strich ergibt dies bis zur 6. Klasse rund zwei zusätzliche Lektionen pro Woche. In der Oberstufe sind es für die meisten Schülerinnen und Schüler zwei bis fünf zusätzliche Wochenstunden. Neu soll das Pensum von Real- und Sekundarschülern gleich sein.
Gut 22 Millionen Franken pro Jahr
Der bernische Erziehungsdirektor Bernhard Pulver gab erstmals bekannt, welche Mehrkosten die Einführung des Lehrplans 21 für den Kanton Bern bedeutet: Die Erziehungsdirektion rechnet mit jährlich rund 22,4 Millionen Franken ab dem Moment, in dem der neue Lehrplan vollständig eingeführt ist.
Der Lehrplan 21 ist ein gemeinsames Projekt der 21 deutsch- und mehrsprachigen Kantone der Schweiz und gilt für die Volksschule, also vom Kindergarten bis zum Ende des 9. Schuljahrs. Er legt fest, über welche Kompetenzen jeder Schüler zu einem bestimmten Zeitpunkt verfügen soll. In den Fächern Deutsch und Mathematik haben bernische Schüler heute deutlich weniger Lektionen als Schüler aus anderen Kantonen.