Eine Frau aus der Grünen Partei in der Kantonsregierung: Keine leichte Aufgabe in einem bürgerlichen und von Männern dominierten Kanton Freiburg. «Mir standen nicht immer alle Türen offen», sagt Marie Garnier denn auch.
Mir standen nicht immer alle Türen offen.
Doch sie ging stets unbeirrt ihren Weg. Sie unterstützte die Bio- und Nischenproduktion, und sie bekam vom Kantonsparlament einen Kredit von zwölf Millionen Franken für den Bau, Ausbau und die Umnutzung mehrerer Gebäude des landwirtschaftlichen Instituts Grangeneuve in Posieux. Oder in Marie Garniers Worten: «Für einen neuen Bauernhof.»
Die 54-jährige aus Villars-sur-Glâne eckte jedoch mit ihrer Art auch an. Mit Äusserungen zu den Bauern, die genug Zeit hätten für ein Grossratsmandat, machte sie sich keine Freunde. Das habe sie so nicht gesagt: «Ich sagte, die Bäcker hätten keine Zeit», so Garnier.
Nun wollen ihr die bürgerlichen Parteien den Sitz im Staatsrat streitig machen. Und sogar die Sozialdemokraten liebäugeln damit. Als Staatsratspräsidentin hat Marie Garnier jedoch viel Beachtung und vermutlich auch Rückhalt in der Bevölkerung.