13 Noten braucht es heute, um die Matur zu bestehen. Diese Noten sind alle gleichwertig. Ein Gymnasiast kann also die Mathematik links liegen lassen und die schlechte Note in einem anderen Fach kompensieren.
Das sei ein «Ablasshandel», findet SP-Grossrat Roland Näf. Es sei leistungsfremd, wenn ein Schüler oder eine Schülerin in Mathematik keine Leistung zeige und das mit einer guten Note in Musik aufrechne.
Nicht nur die SP, sondern auch bürgerliche Parteien forderten eine strengere Gangart. Käthi Wälchli von der SVP meinte, Mathematik und die Erstsprache zögen sich wie ein roter Faden durch alle Studienfächer. Da dürften die Gymnasiasten nicht entziehen.
Kein Allheilmittel
Es gab auch warnende Stimmen. GLP-Grossrat Thomas Brönnimann sagte, in der Politik werde Mathematik und die Naturwissenschaften momentan als Allheilmittel angesehen. Auch Regierungsrat Bernhard Pulver sprach sich gegen mehr Gewicht für Deutsch und Mathematik aus. «Wenn ein Schüler in vielen Bereichen gut ist und hier eine Schwäche hat, ist es dann richtig, das Gewicht genau auf die Schwächen zu legen», frage er im Grossen Rat.
Geholfen hat es nichts, der Grosse Rat hat die neue Regelung deutlich angenommen.