Zwei Jahre ist es nun her, seit Matthias Steinmann die Steinmann-Stiftung gründete und dem Kanton Bern das Schloss Wyl bei Schlosswil abkaufte. Seither hat er für Kauf, Renovation, Ausstattung und Unterhalt des historischen ehemaligen Regierungsstatthalteramtes rund 7 Millionen ausgegeben. Schloss Wyl ist öffentlich für vielfältige Nutzungen, von Trauungen bis zu Bundesratsessen.
Eigenwillige Beziehung zu Geld und Geist
«Wenn man etwas macht, dann muss man es richtig machen» sagt der Schlossherr zu seinem Engagement. Er bedankt damit für ein erfolgreiches Leben. «Mit dem Geld ist es so eine Sache. An sich ist's ja nichts wert. Es kommt darauf an, was man daraus macht. Und in diesem Fall gibt es ja auch mir und unserer Familie Befriedigung und Sinn.» Darauf gekommen ist er während langer Wanderungen auf den Pilgerwegen Europas.
Damit begründet er auch, weshalb er neben dem seit Jahrzehnten bewohnten Familiensitz Schloss Ursellen bei Konolfingen noch ein zweites Schloss gekauft hat. «Weil es etwas ganz anderes ist. Wir mussten uns überlegen, was man mit einem leeren Herrschaftssitz macht, der keiner mehr ist.»
Inzwischen ist Schloss Wyl antik eingerichtet, auch mit einer gewaltigen Bildersammler, die der bekennende «Händeler» Steinmann zusammengetragen hat. Dass der Gesamtbundesrat sein Weihnachtsessen 2013 auf Schloss Wyl verspies, war für die noch junge Stiftung «Anerkennung und durchaus ein Ritterschlag.»
Und das überall präsente Symbol der Sonnenblume ist nicht nur ein Symbol der Freude und das Signet der Steinmann-Stiftung. Sondern auch das Steinmann'sche Familienwappen. Die Vorfahren waren revolutionäre Bauern von Gysenstein, die im 17. Jahrhundert von der Obrigkeit im Schloss Wyl hart bestraft wurden. Und nun ist daselbst ein Steinmann Schlossherr. Ironie des Schicksals.