Der Berner Literaturpreis für sein Lebenswerk gebe ihm das Gefühl: «Es war nicht für die Katz, was ich bisher gemacht habe», sagt Matthias Zschokke. Das sei beruhigend. An der Preisverleihung im Berner Kornhausforum sagte Zschokke, es zeuge von Toleranz und Offenheit, wenn die Berner sozusagen einem Auswärtigen diesen Preis verleihen. Er lebt und arbeitet seit 1980 in Berlin.
Zschokke hat bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Nur Bestseller sind seine Bücher noch nicht geworden. Gerade sein zweitjüngstes Buch Der Mann mit den zwei Augen sei in seiner Wahrnehmung «abgetaucht und untergegangen». Das lasse ihn nicht kühl. Aber er müsse den fehlenden Erfolg akzeptieren. Und: Möglichst unabhängig sein von der Meinung anderer.
Sein jüngstes Werk heisst Die strengen Frauen von Rosa Salva. Es ist aus Mails entstanden, die Matthias Zschokke während seines Venedig-Aufenthalts an Freunde und Bekannte schrieb. «Die Mailform hat einen andern Klang. Es ist etwas anderes als ein Tagebuch oder als Briefe.»