Aline Langenegger und zwei andere junge Erwachsene erzählen im Film «Die fehlende Lunge», wie sie einen Bruder oder eine Schwester durch Cystische Fibrose (CF) verloren haben. CF ist eine Stoffwechselkrankheit, die die Lunge angreift.
«Ich wollte mit dem Film den Tod meiner Schwester verarbeiten, aber auch die Krankheit CF besser bekannt machen», sagt Aline Langenegger.
Alines Schwester, Kerstin, starb 2011. «Kerstin hat manchmal drunter gelitten, dass zum Beispiel die Lehrer nicht viel Verständnis für sie hatten, weil sie die Krankheit nicht kannten.»
Der Film will aber die Leute auch zum Nachdenken über das Thema Organspenden anregen. Alines Schwester Kerstin wartete vergeblich auf eine neue Lunge.
Es ist mir egal, wie sich die Leute entscheiden. Hauptsache sie machen sich Gedanken
Im Film erfährt der Zuschauer mehr über die Gesetzgebung in der Schweiz und im Kino liegen Spenderausweise auf. «Ich will, dass die Leute über das Thema diskutieren.» Wie sie sich letztlich entscheiden, ob sie einen Ausweis ausfüllen oder nicht, sei nicht wichtig, sagt Aline Langenegger.
Will ich an die Öffentlichkeit mit meinen Erinnerungen?
Die 28-jährige Radiojournalistin hat sich vor der Realisierung oft Gedanken darüber gemacht, ob ihr Plan, den Tod von Kerstin in einem Film zu verabeiten, richtig ist. «Darf ich das, kann ich das meinen Eltern zumuten - diese Fragen habe ich mir sehr oft gestellt.»
Ihr Vater konnte zuvor kaum Fotoalben von Kerstin anschauen, nun wählte Aline mit ihren Eltern Fotos zur Veröffentlichung aus. Aber der Film sei dann letztlich ein Familienprojekt geworden und das sei sehr schön. «Ich glaube, Kerstin hat das vom Himmel aus gesteuert, vielleicht gar für unsere Familie geplant.»
Der Trauerprozess gehe aber weiter, auch wenn der Schmerz mit der Zeit weniger werde. «Ich habe auch Angst, Vieles zu vergessen. Deshalb ist es schön, konnte ich mit dem Film etwas von Kerstin festhalten.»
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)