Der 46-jährige Salgescher führt die Kellerei «Nouveau Salquenen» in vierter Generation. Eigentlich ist er Banker. Seit Diego Mathier den Familienbetrieb vor 15 Jahren übernommen hat, spricht er lieber über Emotionen als über Zahlen.
Der Walliser Winzer ist ein guter Verkäufer und ein absoluter Perfektionist. Die Mathiers überlassen beinahe nichts dem Zufall: Rund 150 Weine degustiert Diego Mathier mit seiner Frau und seinem Önologen jede Woche. Es wird so lange getüftelt, bis das Resultat seinen Vorstellungen entspricht. «Ich habe wohl einen etwas anderen Zugang als andere Winzer», sagt Mathier.
Ich habe wohl einen etwas anderen Zugang zum Wein als andere.
Er meint damit, dass er sich vor der Saison überlegt, welchen Wein er produzieren will. Dann tut er alles dafür, dass sich seine Vorstellungen erfüllen. Dass ihm die Natur dabei manchmal einen Strich durch die Rechnung macht, sieht er als Herausforderung.
Ein ambitionierter Chef
Diego Mathier verlangt viel von sich selbst und seinen Angestellten. Ein Resultat seiner eigenen Geschichte, sagt er selbst. Er stand unter grossem Druck, als er das Geschäft seiner Eltern als junger Mann übernommen hat. «Vielleicht habe ich deshalb manchmal etwas übertrieben mit meinen Anforderungen», sagt der Winzer im Gespräch mit Radio SRF.
Möglicherweise ist das mit ein Grund, weshalb er bei der Konkurrenz im Weindorf nicht sonderlich beliebt ist. Er macht lieber sein eigenes Ding als Gemeinschaftsprojekte. Kritik lässt er aber nicht gelten. «Niemand tut mehr für den guten Ruf des Salgescher Weins als wir», sagt er selbstbewusst.
Und der Erfolg gibt ihm recht: Immer wieder gewinnt Diego Mathier wichtige Weinpreise. Er war unter anderem zweimal Schweizer Winzer des Jahres. Am Mittwochabend wurde seine Kellerei am Grand Prix du Vin Suisse in Bern mit einem Spezialpreis als «Weingut des Jahrzehnts» ausgezeichnet.