Über 700 Jugendliche müssen in der Stadt Bern dieses Jahr ihre erste Steuererklärung ausfüllen. Bis zum 15. März haben sie noch Zeit. Und sie haben Unterstützung bekommen: Zum ersten Mal dieses Jahr gab es eine Art Nachhilfestunde in Sachen Steuererklärung. Marlen Roesler beispielsweise hat bei ihren Geschwistern gesehen, dass sie immer Probleme hatten mit der Steuererklärung, und ist deshalb gekommen. Organisiert wurde der Anlass vom Jugendamt und der Steuerverwaltung der Stadt Bern.
Steuern sind Schuldenfalle
Viele Jugendliche wissen nicht, dass es gravierende Konsequenzen hat, wenn man die Steuererklärung einfach ignoriert. Die Probleme lösen sich nicht von alleine – im Gegenteil. Steuerschulden sind die grösste Schuldenfalle, heisst es bei der Berner Schuldenberatung. Es sei normal, dass Jugendliche Schulden in der Höhe von 10‘000 Franken hätten, manchmal sei es auch mehr, erzählt Caterina Costantino.
Bussen und Inkassomassnahmen
Falls die Jugendlichen die Steuererklärung nicht ausfüllen, droht ihnen eine Mahngebühr und allenfalls eine Busse, schlimmstenfalls sogar Inkassomassnahmen. Dies erklärt Moritz Jäggi, Leiter der Stadtberner Steuerverwaltung. Das sieht Jäggi nicht gerne. Denn: Das gebe viel Arbeit und die jungen Leute beginnen ihre Steuerkarriere mit einem Flecken im Reinheft.
Caterina Costantino rät den jungen Leuten, in jedem Fall eine Steuererklärung auszufüllen. Denn ansonsten droht ihnen nicht nur eine Busse, sondern auch eine Ermessensveranlagung. «Das Problem ist, dass man häufig zu hoch veranlagt wird.» Man habe zwar immer noch die Möglichkeit, Einsprache zu machen und eine Steuererklärung nachzureichen, erklärt Moritz Jäggi. Wenn man aber auch diese Frist verpasse, habe man Pech gehabt.
Gar nicht so kompliziert
Für die jungen Leute im Steuer-Kurs heisst es aber: Freigabequittung ausdrucken und fertig ist die Steuererklärung. Und: Es war eigentlich gar nicht so schwierig, sagen die Jugendlichen. «Also mit ein wenig Hilfe und Anleitung, ging es ziemlich gut», sagte etwa Jasmin Minicavsakar. Und Marlen Rösler meint: «Ich weiss jetzt, was ich wo reinschreiben muss. Und ich denke, die nächste Steuererklärung wird kein Problem sein.»