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Bern Freiburg Wallis «Naturpärke sind keine Landschaftskulissen»

Seit drei Jahren dürfen sich das Binntal im Wallis und das Gantrischgebiet mit dem Label «Regionaler Naturpark» vermarkten. Laut dem Dachverband «Netzwerk Schweizer Pärke» sind das gelebte Kulturlandschaften. Der Tourismus und die lokalen Produzenten seien die Hauptprofiteure.

Im Naturpark Gantrisch sei die Idee des Naturparks fast mustergültig umgesetzt, sagt Christian Stauffer, Geschäftsführer des Dachverbands «Netzwerk Schweizer Pärke». Dies zeige sich zum Beispiel bei der Vermarktung der regionalen Produkte oder bei der Einbettung in die Landschaft. Angebote wie Quad-Touren seien hingegen problematisch, sagt er im Gespräch mit dem «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF.

Deutlich mehr Umsatz in der Region

Eine positive Bilanz nach den ersten drei Jahren zieht auch der Biobauer Rüedu Schüpbach aus Lanzenhäusern bei Schwarzenburg. Seit die regionalen Produkte auch unter dem Label Naturpark vermarktet werden, habe der Umsatz in der Region massiv zugenommen.

Im Binntal sind die Erfahrungen mit dem Landschaftspark auch mehrheitlich positiv. Dank der finanziellen Unterstützung durch den Bund habe man Projekte realisieren können, die sonst am Geldmangel gescheitert wären, ist Beat Tenisch, Gemeindepräsident von Binn überzeugt.

Wichtig sei eine starke Zusammenarbeit zwischen dem Park und den Parkgemeinden. Einzig die Hoffnung nach mehr Arbeitsplätzen im Tal habe sich noch nicht erfüllt, so Tenisch. Dies lasse sich kurzfristig auch nicht realisieren, sagt Christian Stauffer. Mittelfristig aber schon, dies habe das Beispiel des Bündner Nationalparks gezeigt.

Immer noch viel Skepsis

Verschiedene Projekte für Naturpärke sind in den letzten Jahren auch gescheitert. Es sei immer noch das Vorurteil in den Köpfen, dass in einem Naturpark vor lauter Naturschutz überhaupt nichts möglich sei, sagt Christian Stauffer. Das Ziel seien aber nicht Landschaftskulissen, sondern gelebte Kulturlandschaft.

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