«Das Interesse an der Landessprache Italienisch stärken», das will die bernische Erziehungsdirektion. Der Grund: Gerade in der Hauptstadtregion seien gute Kenntnisse in drei Landessprachen auf dem Arbeitsmarkt gefragt, heisst es in der Mitteilung. Darum gibt es ab 2017 neu – vorerst als Versuch – die Möglichkeit, eine zweisprachige Maturität zu erwerben.
Bisher sei das Interesse an Italienisch als Grundlagen- und Schwerpunktfach an den Berner Gymnasien nicht so gross, sagt Mario Battaglia, Vorsteher der Abteilung Mittelschulen bei der Berner Erziehungsdirektion. «Wir hoffen, dass die Möglichkeit einer zweisprachigen Maturität die Nachfrage nach Italienisch erhöhen wird.» Das solle keineswegs zulasten des Französischen gehen. Aber «als Hauptstadtkanton können wir auch für die dritte Landessprache etwas machen.»
Ein Jahr Tessin
Voraussetzung für die zweisprachige Maturität ist, dass die Schülerinnen und Schüler Italienisch als Grundlagen- oder als Schwerpunktfach gewählt haben. Und: Sie sollen das dritte (von vier) Gymerjahren an einem Gymnasium im Tessin absolvieren und dort bei Gastfamilien wohnen.
Nach der Rückkehr an ihre Stammschule erwerben die Jugendlichen in ein oder zwei weiteren Jahren die Matur. Sie belegen dabei zusätzlich das Kunstfach (Bildnerisches Gestalten oder Musik) in italienischer Sprache. Die in italienischer Sprache unterrichteten Kunstfächer werden vorerst zentral in Bern angeboten.