Rund 60 Unternehmungen mit total 250 Mitarbeitenden haben sich mittlerweile in den leerstehenden Räumen der ehemaligen Ilford eingemietet. Etwas 40 Prozent der Lokalitäten sind damit bereits wieder vermietet. «Auf dem Gelände arbeiten jetzt schon mehr Leute, als gegen Ende der Ilford-Zeit», sagt Jean-Marc Métrailler, Geschäftsführer des Marly Innovation Center MIC.
Das MIC gründete sich aus dem ehemaligen Ilford-Management, die Gesellschaft übernahm das Land und die Gebäude - mit dem Ziel, neue Mieter anzuziehen und den Standort am Leben zu erhalten Métrailler rechnet mit bis zu 400 Mitarbeitern bis Ende 2015.
Wir wollen beweisen, dass der Konkurs auch eine Chance war
Doch das MIC hat noch viel ambitioniertere Pläne: Investoren sollen in den nächsten fünf bis zehn Jahren weit über 100 Millionen Franken in den Standort investieren, um die industrielle Fläche zu verdoppeln. «Wir möchten, dass wieder über 1000 Leute auf dem Areal arbeiten». 1000 Mitarbeiter sind so viele, wie die Ciba-Geigy, welche bis in den 1990er-Jahren auch auf dem Areal war, zu ihren besten Zeiten hatte.
Schon seit 1997 auf dem Ilford-Areal ist die Firma 3D Systems, welche Produkte für 3D-Drucker herstellt. Geschäftsführerin Bettina Steinmann schätzt die Initiative des MIC: «Viele Räumlichkeiten stehen schon lange leer, doch Ilford hat sich nie um neue Mieter bemüht.»
Erst seit wenigen Wochen ist die Designagentur «Custom Design» auf dem Ilford-Areal zuhause. Und Geschäftsführer Laurent Kaeser gefällt es dort: «Das Areal hat eine spannende Geschichte, viele Emotionen sind damit verbunden.»
Interessante Geschichte und viele Emotionen
Unter den neuen Mietern ist auch Hochbauzeichner Johann Kern, welcher sich nach der Ausbildung selbstständig gemacht hat. Er hat sich in einem kleinen Büro eingemietet, wo früher die Ilford-Geschäftsleitung war. «Wir sind hier nahe am Zentrum und trotzdem sind die Mietpreise bezahlbar», nennt er die Vorteile des Ilford-Areals.