In einer Bar treffen sich ganz unterschiedliche Menschen. Das Lokal ist ihnen eine Heimat. Der 35-jährige Musiker Christoph Trummer führt die Protagonisten seiner Lieder an einem Ort zusammen und geht mit seinen Texten an deren Lebenswegen entlang. Dabei entstanden sind musikalisch zum Teil zerbrechliche, teils üppig inszenierte Momentaufnahmen über Menschen von nah und fern und über die Beziehung in der sie zueinander stehen.
Trummers Welt zwischen Buchdeckeln
Migration ist das Überthema des sogenannten Storytelling-Albums von Trummer, in dem alle Songs zusammen eine Geschichte ergeben. Doch nicht nur das: Das Buch mit den Liedtexten und häufig dialogisch gehaltenen Texten, die darin enthaltenen Illustrationen des Künstlers Gefe und die im ausführlichen Anhang zum Teil persönlich gehaltenen Anmerkungen fügen sich beim Durchhören und -lesen zu einem Ganzen zusammen.
Man begegnet beim Lesen und Hören der Barfrau aus Bosnien, dem Fremdenführer aus der Sahara oder der Prostituierten aus dem Osten. Trummer reiste während Wochen und Monaten in die Länder seiner Protagonisten und machte sich mit der Herkunft jener Menschen bekannt, welche als Migranten in der Schweiz landen. Der Weg des Musikers führte ihn von Frutigen bis nach Kenia – von Tunesien bis in die Ukraine. Zurück in der Schweiz ruft er mit «Heldelieder» nun dazu auf, hinter dem Fremden immer auch den Menschen, seine Herkunft und sein Schicksal zu sehen.