Wenn Kinder und Jugendliche aus dem Berner Oberland in psychiatrischer Behandlung waren, mussten sie bisher oft in der Kinderklinik in Bern übernachten. Der Weg nach Hause wäre für sie zu lang gewesen.
Kinder und Jugendliche können am Abend nach Hause
Die neue Tagesklinik in Spiez soll dieses Problem entschärfen. Die Kinder und Jugendlichen zwischen 5 und 17 Jahren können nämlich nach der Therapie in der Tagesklinik am Abend wieder zurück zu ihren Familien. Die Klinik in Spiez kommt also dann zum Zug, wenn Patientinnen und Patienten mehr als eine ambulante Behandlung brauchen, aber auch keinen vollstationären Aufenthalt, so die kantonale Gesundheits und Fürsorgedirektion.
Herzstück der Behandlung in der neuen Klinik wird der regelmässig stattfindende Multifamilientag sein. An diesem Tag begleiten Eltern ihre Kinder in die Tagesklinik und entdecken und erproben durch gezielte Interventionen neue Verhaltensweisen. «Ziel ist es unter anderem, dass sich die Eltern gegenseitig beraten und Tipps geben», erklärt Stationsleiter Ralf Sommer auf Anfrage.
Auch in Burgdorf soll es Tagesklinik geben
Betrieben wird die neue Tagesklinik durch die Universitären Psychiatrischen Dienste (UPD) Bern. Sie führen im Oberland bereits Ambulatorien in Thun, Spiez und Interlaken. Die Räumlichkeiten befinden sich in einer Liegenschaft der Stiftung Diakonissenhaus Bern an ruhiger Lage unweit des Seeufers.
Auf demselben Areal befindet sich die Therapiestation «Olvido» für psychisch kranke Jugendliche in längerer stationären Behandlung.
In Burgdorf soll es für den Raum Emmental und Oberaargau in einem bis eineinhalb Jahren ebenfalls eine psychiatrische Tagesklinik für Kinder und Jugendliche geben.