Die Stadt Bern hat in den letzten Jahren ihren Beitrag an die Dachorganisation Bern Tourismus kontinuierlich von 1,4 Millionen auf 870'000 Franken gesenkt. Dieses Loch sollen nun Betriebe in der Stadt Bern stopfen, die Geld mit Touristen machen - mit einer neuen Abgabe.
Wie der Berner Gemeinderat am Donnerstag mitteilt, sind von der kommunalen Tourismusförderungsabgabe Institutionen und Betriebe betroffen, die Waren oder Dienstleistungen an Touristen verkaufen. Die neue Tourismusförderungsabgabe orientiert sich am Beispiel von Genf.
Das «Berner Modell» sieht eine Unterscheidung in Zonen vor. So ist der Grundtarif für Betriebe in der Altstadt höher, als für einen Betrieb in der Länggasse. Keine Abgabe müssen hingegen Betriebe im Stadtteil Bümpliz-Oberbottigen entrichten. Das Brünnen-Quartier mit dem Westside ist von der neuen Abgabe jedoch auch betroffen.
Kritik vom Gewerbe
Beim Gewerbezusammenschluss der Innenstadt, Bern City, sieht man die neue Abgabe kritisch: «Bern lebt von den Bernerinnen und Bernern und von der Agglomeration», sagt deren Direktor Sven Gubler. Eine Abgabe für Tourismusmarketing im Ausland findet er deshalb fehl am Platz. Ausserdem würden die Geschäfte auch viel für die Attraktivität der Stadt Bern tun, ohne dafür Geld von Bern Tourismus zu erhalten.
Die neue Abgabe muss noch vom Berner Stadtrat genehmigt werden.