Yong Bom Ri ist freundlich, aber distanziert. Er repräsentiert Nordkorea an der Berner Ferienmesse. Er gibt auf alle Fragen Auskunft. Wird es kritisch, weicht er aber aus. Ob sich Nordkorea denn von den ausländischen Touristen Geld erhoffe. «Klar Geld sei ein Thema», meint er. Aber es gehe viel mehr um «Understanding and Friendship.» Auf die Menschenrechtsverletzungen angesprochen, die von vielen Seiten immer wieder angeklagt werden, weicht er wieder aus. Das sei eine Frage der Perspektive.
Wenn man Ruedi Bless von Background Tours auf dieses Thema anspricht, dann tönt das schon ganz anders. «Wenn wir Reisen nach Nordkorea organisieren, dann informieren wir unsere Kunden über die Situation dort», erklärt. Reisen in das Land seien aber wichtig. «Der Austausch kann viel bewirken.» Der stete Tropfen höhle den Stein, meint er. Gerade auch im Gespräch mit der einheimischen Bevölkerung.
Das tönt gut. Fakt ist aber: In Nordkorea kann sich ein Ausländer nicht frei bewegen. Das gehöre halt dazu, meint Ruedi Bless. Immer ist ein Aufpasser vom Staat dabei. Er hat die Kontrolle darüber, was der Reisende zu sehen bekommt. Warum also überhaupt nach Nordkorea. «Für viele ist es der Gwunder oder der Reiz, den letzten weissen Fleck auf der Weltkarte zu entdecken», sagt Bless. Und das bietet er seinen Kunden an.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17.30 Uhr)