Das Schreiben fällt ihr leicht. In nur drei Monaten hat Esther Pauchard ihren ersten Krimi gschrieben, den zweiten gar in sechs Wochen. Und das neben ihrer Tätigkeit als Oberärztin, als Mutter von zwei Töchtern und als Praxisinhaberin. «Es ist wirklich ein Hobby, ich spiele dafür nicht Cello, wusste nicht, dass Stanislas Wawrinka Schweizer ist und bin froh, wenn mich nichts angreift, wenn ich den Kühlschrank öffne», sagt die 41-Jährige. Sie habe also Mut zur Lücke.
Esther Pauchard hat 2009 mit Schreiben begonnen, ein halbes Jahr nach der Geburt ihrer zweiten Tochter. Sie las damals einen Krimi, was sie sehr gerne tue, wie sie betont, und fand diesen schlecht. «Da sagte ich mir, machs doch besser!»
Die Autorin war aber sehr erstaunt, als sie tatsächlich einen Verlag fand. Die Öffentlichkeitsarbeit, das Marketing, die eigene Homepage, das fiel Esther Pauchard zuerst schwer. «Es war ein Kulturschock, als Ärztin muss ich zurückhaltend sein, darf keine Werbung machen. Mich selber zu vermarkten, das war ich nicht gewohnt.»
Der vierte Krimi ist in Arbeit
Schreiben ist für Esther Pauchard keine Therapie, Lebensgeschichten von Suchtkranken, die ihr nahe gehen, bespricht sie mit ihrem Umfeld. Aber das Berufsleben der Thunerin bietet viel Stoff für neue Bücher - selbstverständlich umgeschrieben und anonymisiert, wie sie betont. Deshalb ist es für die 41-Jährige keine Option, mit ihrer Arbeit als Oberärztin in einer Suchtfachklinik bei Burgdorf aufzuhören und nur noch zu schreiben.
«Dann wäre ich ja in einem Monat fertig mit dem Buch und was würde ich dann machen? Ich finde mein Leben spannend wie es ist, eben abwechslungsreich.» Der vierte Krimi der Autorin ist schon in Arbeit. Diesmal ist Oberärztin Kassandra Bergen nicht die Hauptfigur. Aber auch dieses Buch spielt im Umfeld der Psychiatrischen Klinik.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)