Die Veröffentlichung des Films, in dem zu sehen ist, wie verletzte Kinder aus dem Bus klettern und die ersten Einsatzkräfte vor Ort eintreffen, stiess auf harsche Kritik.
Weder der stellvertretende Polizeikommandant noch die zuständige Staatsrätin hatten laut eigener Aussage Kenntnis davon. Abgesprochen war offenbar bloss, dass einzelne Sequenzen des Films aus dem Tunnel dem Westschweizer Fernsehen zur Verfügung gestellt werden.
Missverständnis beim Polizeisprecher?
Polizeisprecher Jean-Marie Bornet habe diese «Teilbewilligung» wohl so interpretiert, dass er den Film auch anderen Medien zeigen dürfe, sagt SRF-Wallis-Korrespondent Reinhard Eyer. Offenbar wollte er damit zur Klärung der Vorwürfe beitragen.
Angehörige der verunglückten Kinder aus Belgien hatten den Einsatzkräften angelastet, sie seien nicht schnell genug am Unfallort eingetroffen. Das Gerücht, dass die Veröffentlichung des Videos im Zusammenhang mit der Staatsratskandidatur von Polizeikommandant Christian Varone steht, wie kolportiert wird, sei nicht zu erhärten, so Reinhard Eyer.
Strafanzeige eingereicht
Die Walliser Sicherheitsdirektorin Esther Waeber-Kalbermatten hat eine interne Untersuchung des Vorfalls angeordnet. Gegen den Informationschef der Walliser
Kantonspolizei ist mittlerweile - von unbekannter Seite - auch Strafanzeige eingereicht worden. Ihm wird Verletzung des Amtsgeheimnisses vorgeworfen.