Die Risikoanalyse wurde von den Eigentümern, Grosse Schanze AG, SBB und Schweizerische Post in Auftrag gegeben. Diese zeigt, dass das Parkhaus Grosse Schanze und ein Teil der Perrondecke des Bahnhofs Bern bezüglich Erdbebensicherheit Schwächen aufweisen.
Grund für die Risikoanalyse war, dass die Eigentümer bauliche Mängel beheben wollten. Die Decke über den Perrons ist an manchen Stellen wasserdurchlässig. Gemäss nationalen Richtlinien muss dabei der Nachweis erbracht werden, dass die Konstruktion einem Erdbeben standhalten würde. Bei der Risikoanalyse kamen dann zum Vorschein, dass das Parkhaus Grosse Schanze und ein Teil der Perrondecke nicht erdbebensicher sind. «Wir haben festgestellt, dass die Erdbebenertüchtigung nach den neuesten Vorschriften nicht mehr gegeben ist», sagt Jürg Stöckli, Leiter SBB Immobilien.
Der Bahnhof wurde zwischen 1958 und 1964 gebaut, als es noch kaum Normen für die Erdbebensicherheit gab. Daher fehlen heute vor allem Wände und Verstrebungen, die das Gebäude seitlich stabilisieren. «Man hat damals nicht daran gedacht, dass es horizontale Einwirkungen geben könnte», sagt Ehrfried Kölz, der mit seiner Firma die Risikoanalyse erstellt hat, gegenüber dem Regionaljournal Bern Freiburg Wallis von Radio SRF. Diese Wände und Verstrebungen müssten jetzt angebracht werden.
Bis ins Jahr 2017 wird der betroffene Teil des Gebäudekomplexes saniert. Derzeit werden verschiedene Varianten geprüft und eine zusätzliche geologische Untersuchung durchgeführt. Die Gesamtkosten betragen laut einer gemeinsamen Mitteilung der Eigentümer rund 14 Millionen Franken.