In der Nacht auf Donnerstag hat es im Oberland zum Teil noch kräftig geregnet. Weil die Böden so nass sind, fliesst das Regenwasser direkt in die Flüsse, wie Hans-Jürg Bolliger vom kantonalen Amt für Wasser sagt. «Es funktioniert wie ein voller Schwamm, das Wasser läuft einfach darüber und wird nicht mehr aufgesogen.»
Weil der Pegel des Thunersees immer noch steigt, wird das Maximum der erlaubten Abflussmenge abgelassen. «Das sind im Moment 430 Kubikmeter pro Sekunde.» Die Aare liegt deshalb in Bern derzeit leicht über der Schadensgrenze. Dank den am Mittwoch installierten Hochwassersperren sei der hohe Abfluss aus dem Thunersee trotzdem kein Problem, sagt die Berner Feuerwehr auf Anfrage.
Die Lage entspannt sich nur langsam, obwohl die Wetterprognosen für Donnerstag und Freitag besser sind. «Wir nützen diese Phase und lassen so viel Wasser wie möglich aus den Seen ab», sagt Hans-Jürg Bolliger vom bernischen Amt für Wasser. «Aber leider sind schon auf Samstag neue Regenfälle angesagt. Die Situation bleibt also prekär.»