Fünf dunkel gekleidete Personen schreiten in einer Reihe langsam durch die Bieler Nidaugasse. Nach 200 Metern bleiben sie stehen, verharren eine Minute unbeweglich und mischen sich dann unter die Passanten: Dies ist die Performance «Drift» der amerikanischen Choreografin und Tänzerin Trisha Brown. Sie ist eine von 22 Künstlerinnen und Künstler, die an der 12. Schweizerischen Plastikausstellung in Biel vertreten ist.
Performance an einer Plastikausstellung? Dies scheine tatsächlich ein Widerspruch zu sein, sagt Gianni Jetzer, der die diesjährige Ausgabe mit dem Titel «Le Mouvement» zusammengestellt hat. Für einmal stehe nicht die klassische Skulptur im öffentlichen Raum im Zentrum, sondern der Mensch als lebendige Skulptur. Mit einer Performance erhalte der öffentliche Raum eine vorübergehende Bedeutung, die er normalerweise nicht hat.
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«Wir wollen den Menschen andere Möglichkeiten aufzeigen, wie der öffentliche Raum auch noch genutzt werden könnte», sagt Gianni Jetzer. Dieser sei nämlich mehr als einfach ein Warte- oder ein Transitraum.
Eine Ausstellung im öffentlichen Raum verändere die Sichtweise auf eine Stadt, ist Jetzer überzeugt. Biel sei für ein solches Projekt bestens geeignet. «Nicht zu klein, nicht zu gross.» Zudem seien hier viele Nationen vertreten.