Philippe Ledermann veröffentlicht den letzten Teil seiner Tetralogie «Die Papiereltern». Der autobiografische Roman mit dem Untertitel «Winter» zeichnet - wie seine Vorgänger «Frühling», «Sommer» und «Herbst» - detailgetreu die teils verschlungenen und bemerkenswerten Abschnitte auf dem Weg durchs Leben des heute 71-jährigen Philippe Ledermann.
Aufgewachsen ist Ledermann in Meiringen. Als Adoptivkind, welches seine richtigen Eltern erst später im Leben kennenlernte. Die Auseinandersetzung mit seiner Lebensgeschichte stürzte ihn mitunter in tiefe Krisen.
Erfolge nach der Krise
Doch war sein Leben auch vom Erfolg begleitet. Mit Ehrgeiz gelang dem Bauernbub aus dem Berner Oberland der Sprung ans Gymnasium. «Das habe ich wider Erwarten geschafft, immerhin hatte ich neun Jahre lang die Primarschule besucht», erzählt Philippe Ledermann.
Später, als Zahnarzt in Herzogenbuchsee, gelang ihm mit der Erfindung eines Zahnimplantats - der sogenannten «Ledermann-», beziehungsweise «Straumann-Schraube» ein Produkt, welches den Stand der Technik überflügelte. Eine Tatsache, die ihm nicht nur Freunde einbrachte. Er sei als Praktiker gegen die Universität gestanden. International habe er Anerkennung bekommen, in der Schweiz habe es viele Neider gegeben.
Ob diese Erfindung ihn reich gemacht hat? «Es geht mir gut», sagt Philippe Ledermann. «Reich gemacht hat sie Straumann, der sie produziert hat.» Später erwarb Ledermann das Berner Rennaissence-Hotel «Belle Epoque», welches er mit vielen selber gesammelten Kunstgegenständen bestückte.
Vom Drang, die eigene Geschichte aufzuschreiben
«Wenn ein Autor ein solches Leben erfunden hätte, man hätte es ihm nicht geglaubt», sagt Philippe Ledermann. «Ich erlebte Hochs, Tiefs und Dramatik, wie sie nur das Leben schreiben kann.» Er habe lange Tagebuch geführt. Dass er später vier Romane über sein Leben schrieb, habe durchaus einen therapeutischen Zweck für ihn gehabt. «Ich kann das jedem empfehlen.»
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)