Die BLS will nun in den nächsten Wochen zusammen mit den betroffenen Stellen den genauen Fahrplan ausarbeiten, wie sie am Donnerstag mitteilte. Bevor sie ihre Regionalzüge vom Wallis durch den Simplon nach Oberitalien schicken kann, braucht die BLS allerdings vom Bundesamt für Verkehr noch eine Bewilligung für grenzüberschreitenden Personenverkehr.
Das Berner Unternehmen freut sich laut einer Mitteilung über den Zuschlag und kündigt schon jetzt an, mehr Verbindungen anzubieten als die bisherige Konzessionsnehmerin SBB. Diese betreibt derzeit – nebst nationalen und internationalen Zügen – pro Tag acht Verbindungen zwischen Domodossola, Iselle und Brig.
Synergien nutzen
Ende Juli hatte die SBB bekanntgegeben, sie werde sich für die neue Ausschreibung der Regionalverkehrskonzession auf dieser Strecke nicht mehr bewerben. Die von der Region Piemont festgesetzte Abgeltung von 366'000 Euro reiche nicht, um das Angebot durch den Simplon-Tunnel zu erweitern.
Die BLS bewarb sich hingegen für die Konzession, die bis Ende 2022 dauert. Dies mit dem Hinweis, sie fahre mit den sogenannten Lötschberger-Zügen bereits von Bern nach Brig. Wenn sie diese Züge bis Domodossola einsetze, könne sie dasselbe Personal und die gleichen Züge einsetzen. Das ergebe Synergien.
Den Tourismus stärken
Ausserdem ist die BLS überzeugt, dass sie einen Markt für diese Regionalzüge hat: Bereits dreimal hat sie zwischen 2013 und 2016 im Sommer Extrafahrten zwischen Bern und Domodossola angeboten. Stets sei die Nachfrage hoch gewesen, schreibt die BLS.
Rund um ihre speziell bemalten Lötschberger-Züge hat die BLS zusammen mit Partnern ein touristisches Vermarktungskonzept aufgebaut, das sie nun auf die Region Domodossola ausweiten will. Sie glaubt, dadurch werde der Tourismus im Berner Oberland, im Wallis, am Simplon und um den Langensee gestärkt.