Als das Regionaljournal Pio Brönnimann kontaktierte, um ihn zu einem Gespräch einzuladen, war etwas Geduld gefragt: «Bin gerade in Calais gestrandet, mit einem Oldtimer und die Zylinderkopfdichtung hat den Geist aufgegeben», kam als Antwort.
Oldtimer sind seit jeher die grosse Leidenschaft von Pio Brönnimann. 1971 kaufte er sich seinen ersten Citroën 2CV, mittlerweile hat er vor allem britische Fahrzeuge in der Garage stehen. «Mich reizt, dass man selber noch etwas machen kann, man hört und riecht, wenn etwas kaputt ist.»
Als Kontrast dazu fährt er im Alltag zwei Elektrofahrzeuge. «Ich bin generell für Unterschiede, die moderne Technik interessiert mich genau so.»
Zwischen Bern und Freiburg
Pio Brönnimann wurde 1951 in Belp geboren («auch die Fliegerei hat mich geprägt, ich habe das Pilotenbrevet gemacht»), lebt aber seit gut 30 Jahren im freiburgischen Ried bei Kerzers. «Ein Rieder ist weder Berner noch Freiburger, man ist einfach dort», sagt er und zieht einen sportlichen Vergleich: «Wenn der SCB gewinnt bin ich Berner, ist's Gottéron, bin ich Freiburger.»
Pio Brönnimann ist gelernter Eisenbetonzeichner und studierter Ingenieur. Bei Weiss + Appetito begann er als Bauführer und arbeitete sich langsam an die Spitze, die klassische Tellerwäscherkarriere. «Die Firma wird zur Familie, wenn man so lange dabei ist, das ewige Wechseln finde ich nicht gut.»
Noch kein Unruhestand
Ganz will und kann Weiss + Appetito aber auf die Dienste Brönnimanns noch nicht verzichten: «Wir hatten im Bereich Mobilfunkantennen einige Wechsel, deshalb bringe ich die Jungen noch an das Geschäft heran, dass sie den Job alleine machen können.»
Arbeiten wolle er eigentlich noch länger, «auch bénévol, also gratis» einfach etwas positv gestalten wolle er. So oder so dürfte sein Ruhestand eher einem «Unruhestand» gleichen: «Das sagt man hie und da, bei mir ist das sicher der Fall.»
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)