Die Kantonspolizei Bern soll bis im Jahr 2017 knapp 13 Millionen Franken sparen. Dies soll mit dem Abbau von 100 Stellen erfolgen. So steht es in der Angebots- und Strukturüberprüfung (ASP), die die bernische Regierung Ende Juni präsentiert hat.
Dies ist die einzige Sparmassnahme, die aus der Polizei- und Militärdirektion vorgeschlagen wird. Dies, im Gegensatz zu allen anderen Direktionen, die zum Teil lange Listen mit vielen Posten veröffentlicht haben.
Die Einseitigkeit bei der Polizei hat verschiedene Politiker aus allen Lagern irritiert. Er könne sich kaum vorstellen, dass es in den anderen Bereichen nicht auch noch ein Sparpotenzial gebe, sagt Blaise Kropf, Präsident der Grünen Kanton Bern, dem «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF. Die Reaktion von SVP-Fraktionspräsident Peter Brand fällt ähnlich aus.
«Keine Spekulation»
Der bernische Polizeidirektor Hans-Jürg Käser kann die Kritik an seinen Sparideen weitgehend nachvollziehen. Er erklärt den Abbau von 100 Stellen mit dem ausgereizten Spielraum in seiner Direktion. Nach 14 Sparpaketen habe es keine «tiefhängenden Früchte» mehr. In anderen Bereichen, wie zum Beispiel in der Migration, gebe der Bund die Richtung vor.
Hinter dem Abbau von 100 Stellen stecke kein politisches Kalkül. Er spekuliere auch nicht darauf, dass der Grosse Rat eine Kürzung in diesem heiklen Bereich sowieso ablehnen werde, sagt Käser im Gespräch mit dem Regionaljournal.
Das bernische Kantonsparlament debattiert im November über die Sparvorschläge der Regierung. Der Ausgang dieser Debatte wird auch das Budget 2014 beeinflussen.