Der rund 100 Seiten starke Schlussbericht der parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) nimmt die verschiedenen Walliser Spital-Affären der letzten Jahre minutiös auseinander und kommt zu präzisen Schlussfolgerungen.
Viele der Probleme haben laut Kommission mit den Akteuren zu tun. Im Fokus steht ein ehemaliger Verwaltungsratspräsident, der eigenmächtig und über seine Grenzen hinaus gehandelt und den Generaldirektor ausgehebelt habe.
Spital PUK VS
Dazu die Direktion des Spitals Sitten, die dieses Machtspiel mitgemacht habe - trotz groben Fehlern im eigenen Betrieb. «Desaströs» sei die Personalpolitik, ungenügend die Kommunikation, mangelhaft das Risikomanagement und die Organisation der hochspezialisierten Medizin.
Auch die Behörden müssen nun handeln
Auch die Gesundheitsbehörden und der Staatsrat bekommen Kritik zu hören. Zu lange habe man die Situation schöngeredet, zu lange habe sich die Regierung hinter der reinen Aufsichtspflicht verschanzt, statt zu handeln. Die Umsetzung von Verbesserungsmassnahmen gingen ohnehin zu lang und viel zu harzig, klagt die PUK, auch wenn sie eingesteht, dass seit einem Jahr einiges in Bewegung gekommen sei.
Sie schliesst ihre einjährige Untersuchung nun mit rund 50 Empfehlungen ab, die einen Neubeginn erlauben sollten. Mehr Klarheit bei Kompetenzen und Verantwortlichkeiten auf allen Ebenen, elementare Verbesserungen beim Umgang mit dem Personal und bei der Kommunikation in Sitten, eine klarere Investitionsplanung, Qualitätssicherungsprogramme und eine neue Ausrichtung der hochspezialisierten Medizin sind Stichworte dazu.
In einer ersten Reaktion nehmen die zuständige Staatsrätin Esther Waeber-Kalbermatten und die Spitze des Spitals Wallis vom Bericht Kenntnis und versprechen, die Schlussfolgerungen und Empfehlungen der PUK ernst zu nehmen und zügig umzusetzen, soweit dies nicht schon geschehen sei.