Die Walliser Milchwirtschaft im Spannungsfeld zwischen Eigenständigkeit und Grösse: Hinter verschlossenen Türen wird derzeit über die Zukunft des Walliser Milchverbandes diskutiert und verhandelt.
Fusioniert der Walliser Milchverband mit der Freiburger Cremo? Wird der Walliser Verband eventuell sogar von Cremo übernommen? Oder gibt es einen anderen Partner, eine andere Lösung?
Die Generalversammlung des Branchenverbandes Walliser Raclette AOC zeigte, dass die Walliser Milchwirtschaft bei der Frage: Grösse oder Eigenständigkeit gespalten ist.
Für Marcel Amann, Präsident von Alpgold, der Genossenschaft der Walliser Käseprodu-zenten, ist die Walliser Milchwirtschaft schlicht zu klein um zu überleben: «Wir brauchen einen grossen Partner. Wer das ist und ob es um eine Fusion oder eine Zusammenarbeit gehen soll, darüber muss man jetzt diskutieren.»
Der Kanton Wallis produziert jährlich rund 50 Millionen Kilo Milch. Das ist gerade mal 1.5 Prozent der Schweizer Produktion. Das sei zuwenig zum überleben. Die Cremo verarbeite rund zehn mal so viel.
Grösse oder Eigenständigkeit als Schicksalsfrage
Anders sieht das Alexander Walker, der Leiter der eigenständigen Walkerkäserei in Bitsch: «Man muss nicht immer die schiere Grösse sehen. Man kann auch in Nischen gute Arbeit leisten und einen guten Platz finden. Wenn man – um die nötige Grösse zu erreichen – fusioniert, wird bald einmal irgendwo draussen über unser Schicksal entschieden. Und das ist nicht gut».
Grösse oder Eigenständigkeit: In diesem Spannungsfeld wird derzeit über die Zukunft des Walliser Milchverbandes verhandelt. An der Generalversammlung vom kommenden 19. April will der Walliser Milchverband über die Verhandlungen informieren.