Das Spitzenresultat erzielte BDP-Regierungsrätin Beatrice Simon, welche sich gegen Blumen im Rathaus kaum noch wehren konnte: «Das ist ein sehr emotionaler Moment, ich freue mich über das gute Resultat und die vielen Blumen», so ihre erste Reaktion.
Am zweitmeisten Stimmen erhielt SVP-Regierungsrat Christoph Neuhaus, welcher sich darob überrascht zeigte: «Ich habe das nicht erwartet und freue mich sehr über die vielen Stimmen.»
Über die Minderheit der Bürgerlichen sagte Neuhaus: «Ich hoffe, dass die Zusammenarbeit mit dem Parlament nun nicht noch schwieriger wird.» Dies habe man in den letzten vier Jahren gespürt, und deshalb habe man einen zweiten SVP-Sitz erringen wollen.
Der Grüne Bernhard Pulver, welcher vor vier Jahren noch das Spitzenergebnis erzielt hatte, landete auf Rang drei der Stimmen-Rangliste. «Mit dem Spitzenresultat konnte ich nicht rechnen. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Resultat.»
Polizeidirektor Hans-Jürg Käser von der FDP, welcher in den letzten Monaten verschiedentlich in der Kritik stand, sagte zu seiner Wiederwahl: «Ich habe immer darauf gezählt, dass meine Arbeit über vier Jahre gewürdigt wird - und nicht die Medienschelte der letzten Wochen.»
SP-Regierungsrat Andreas Rickenbacher, welcher am fünftmeisten Stimmen erhielt, liess durchblicken, dass er doch etwas nervös war vor der Wahl: «Auch wenn dies das Umfeld nicht immer versteht - eine Wahl muss immer zuerst gewonnen werden.»
Auch Barbara Egger (SP) zeigte sich erfreut über ihre Wiederwahl, auch wenn sie nur das sechstbeste Resultat erzielte: «Ich erzielte vor acht Jahren das Spitzenresultat, vor vier Jahren erhielt ich am zweitmeisten Stimmen, ich freue mich einfach, bin ich gewählt.»
Philippe Perrenoud schliesslich, der die Wiederwahl nur dank dem Bonus der Jurastimmen schaffte, sagte kurz nach der Wahl: «Ich habe gezittert heute Nachmittag, es war eine Hitchcock-Geschichte.» Dass er nun weniger Legitimität habe als die anderen Regierungsmitglieder, denkt Perrenoud nicht: «Das ist ‹Chabis›. Jeder weiss, dass es dieses geometrische Mittel gibt.»
Manfred Bühler, der das Kopf-an-Kopf-Rennen gegen Perrenoud verlor, gibt sich als fairer Verlierer. «Es ist Demokratie, die Spielregeln sind bekannt, und es war klar, dass die Wahl knapp werden könnte», sagte der SVP-Mann. Perrenoud sei nur dank der Jura-Formel wieder gewählt worden. «Eigentlich kann man fast sagen, dass er 94,7 Prozent seiner Legitimität im Kanton verloren hat.»