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Bern Freiburg Wallis Regionalkonferenz Bern-Mittelland modelliert die künftige Region

Die 85 Gemeinden der Regionalkonferenz Bern-Mittelland bekommen dicke Post: das neue Gesamtverkehrs- und Siedlungs-Konzept für 440'000 Menschen. Es will Entwicklung in bereits dicht besiedelten und gut erschlossenen Räumen. Und gibt wenig Antworten auf Verkehrsfragen.

Das neue Konzept (abgekürzt RGSK) konkretisiert, was der Kanton und der Bund bei der Siedlungsentwicklung und bei der Raumplanung bereits vorgeben: Entwicklung findet vor allem dort statt, wo bereits gebaut ist und wo eine gute Verkehrserschliessung vorhanden ist.

So ist den auch das «Wachstum gegen innen», also die Verdichtung bereits bebauter Räume und der Rückgriff auf bestehende Bauzonen, ein Schwerpunkt. «Wir wollen, dass sich unsere Gegend weiter entwickeln kann. Aber am richtigen Ort», resümiert Jörg Zumstein, der Präsident der Raumplanungskommission der Regionalkonferenz Bern-Mittelland (RKBM). Das neue Konzept berücksichtigt auch, dass zum Beispiel bei der Raumplanung, beim Baugesetz, bei den Entwicklungsschwerpunkten oder beim Landschaftsschutz sehr viel in der Schwebe ist.

Jetzt wird Entwicklung konkret

Denn zusätzliche Bauzonen gibt es nur sehr dosiert und sparsam. Und wenn überhaupt eingezont wird, muss darauf eine Zone mit Planungspflicht gelegt werden. Der Kanton will mit dieser Verpflichtung städtebaulich gute Projekte sicherstellen und dabei möglichst wenig Boden beanspruchen.

Die Gemeinden bekommen nun eine 500-seitige Dokumentation zur Vernehmlassung bis Mitte Juli. Sie zeigt ihnen genau, was wo vorgesehen ist. Es ist ein hochkomplexes und zum Teil parzellenscharfes Planwerk, das die Gemeinden herausfordern wird.

Immerhin können sie sich mit einer Internetseite des Geo-Informationssystems orientieren. Ein Blick darauf zeigt: Die kleine Gemeinde Oberbalm zum Beispiel hat kaum Veränderungen, aber auch kein Entwicklungspotenzial. Der grosse Nachbar Köniz erlebt bei dieser Planung das Gegenteil.

Knackpunkt Verkehr nicht gelöst

Entwicklung beim Wohnen und Arbeiten verursacht Verkehr. Das neue Konzept will da bekannte Schwachstellen ausmerzen. Zum Beispiel bei Ortsdurchfahrten oder bei den Prioritäten beim öffentlichen Verkehr und beim Langsamverkehr.

Weitere Informationen

Beim Motorfahrzeugverkehr geht das Konzept davon aus, dass die Autobahnen und die Hauptverkehrsachsen leistungsfähiger werden müssen. Allerdings bleibt das Konzept hier ziemlich vage. «Wenn wir von den Autobahnen reden, dann stossen wir an Grenzen. Denn dafür ist der Bund zuständig», sagt Thomas Iten, der Vorsitzende der RKBM-Verkehrskonferenz. Klar ist jedoch das Ziel, Verkehr zu vermeiden - zum Beispiel mit grösserer Nähe von Wohn- und Arbeitsort.

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