René Progin war Vize Europameister im Motorrad Seitenwagen als er Jean Tinguely kennenlernte. Tinguely schenkte ihm ein Bild. Er solle es verkaufen und so die Reifen seines Motorrads bezahlen.
«Ich bekam 12'000 Franken für das Bild», sagt René Progin. Tinguely wurde fortan sein Sponsor und Mäzen. Vor dieser Zeit sei er kaum in einem Museum gewesen, sagt der ehemalige Rennfahrer. «Ich fand die Leute in den Museen seltsam.» Tinguely habe ihm eine neue Welt eröffnet.
Zwischen den beiden entstand eine Freundschaft. Auf Augenhöhe, wie Progin betont. «Tinguely war Teil meines Teams, ich Teil seines Teams.» Progin arbeitete an den Kunstwerken mit. In den USA hätten sie einmal eine 18 Meter hohe Plastik aus Eisen gebaut. «Wir haben die Teile auf einem Schrotthaufen zusammengesucht.» Sie hätten sich ohne grosse Worte verstanden, er und Tinguely. «So einen tollen Mann wie ihn habe ich nie mehr getroffen.»
Gegenüber Tinguely fühle ich mich eher wie ein Bastler.
Nach Tinguely's Tod begann René Progin selber künstlerisch tätig zu sein. «Es war für mich eine Art Therapie.» Seine Kunstwerke ähneln jenen von Tinguely. Es sind bewegliche Kunstwerke aus Alteisen. «Gegenüber Tinguely fühle ich mich eher wie ein Bastler.» Der 64-jährige macht aber weiter. «Es ist für mich, als würde mein Freund in meinen Kunstwerken weiterleben.»