Schwarze Kleider, die Augen geschminkt, Gel-Frisur: So kennt man den Praktikanten Fabio Testi in der Serie «Der Bestatter». Zum Gespräch erscheint Reto Stalder dann allerdings ungeschminkt in grauen Jeans, T-Shirt und einer Strickjacke. «Ich brauche im realen Leben etwas weniger lang im Bad», sagt er mit einem Schmunzeln.
Für das Casting zum «Bestatter» musste er sich deshalb zuerst mal schlau machen: «Ich habe Bücher zum Thema Gothic gelesen, habe Youtube-Videos geschaut und sogar erste Schminkversuche gemacht».
Da diese eher aussahen wie Kinderzeichnungen sei er jedoch froh, dass er auf dem Set professionell geschminkt werde.
Etwas hat Stalder aber durchaus mit seiner Figur gemein: Er geht gerne auf Friedhöfen spazieren. «Das hat einfach etwas, ein städtischer Friedhof strahlt eine Ruhe aus, die man sonst in der Stadt nicht findet.»
Eine Ruhe, die vor allem er immer weniger findet: «Ich muss mich noch daran gewöhnen, auf der Strasse erkannt zu werden. Darauf wird man in der Schauspielschule nicht vorbereitet.»
Ein neuer, alter Job
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Reto Stalder machte ursprünglich eine Lehre als Konstrukteur, spielte aber schon als Jugendlicher viel Theater. Deshalb machte er nach der Lehre einen Theater-Master an der Hochschule für Künste Bern. Als Konstrukteur hat er nie gearbeitet - bis vor acht Monaten.
«Ich habe gemerkt, dass die Schweiz zu klein ist, um Vollzeit als Schauspieler arbeiten zu können.» Deshalb habe er sich einen «Nebenverdienst» gesucht. «Der Job gibt mir auch eine Sicherheit, welche man als Schauspieler nicht hat».