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Bern Freiburg Wallis Roboter holt Totenschädel und Römerschmuck

Im modernsten archäologischen Depot der Schweiz in Bern kommt nur der Computer an die alten Schätze. Totenschädel aus dem Mittelalter, Grabschmuck der alten Römer oder Pfeile aus der Steinzeit lagern in über achttausend Kisten im Hochregal.

Im grossen Depot treffen eine ultramoderne und eine uralte Welt aufeinander, der archäologische Dienst des Kantons Bern konnte das Lager von einem Industriebetrieb übernehmen. «Auch Archäologen aus dem Ausland staunen über unser modernes Lagersystem», erzählt Depotleiter Beat Liechti mit Stolz. «Es stimmt: Eigentlich weiss nur der Computer, wo was zu finden ist.»

Sorgfalt und Geduld

Im Labor nebenan arbeiten Archäologen daran, dass wertvolle Funde in einem guten Zustand gelagert werden können. Der Student Andri Bundi wäscht Scherbe um Scherbe, Keramik aus der Bronzezeit, die in der Region Biel gefunden wurde. Ein Gefäss, das die Töpferin Regula Wälti geduldig zusammenzusetzen versucht.

«Mich fasziniert es zu sehen, dass ein Mensch vor einigen tausend Jahren auf diesem Material seine Fingerabdrücke hinterlassen hat», sagt sie. «Und ich staune darüber, wie geschickt die Menschen damals waren.»

Würdiger Umgang mit Schädeln und Knochen

Im Lager betrachten Depotleiter Beat Liechti und Kurator Ulrich Winkelmann Funde aus einer Kapelle in Zweisimmen. Knochen und Schädel, die im Beinhaus beigesetzt wurden, wenn es zu vorreformatorischer Zeit auf dem Friedhof Platz brauchte.

«Wichtig ist uns, mit diesen Funden würdevoll umzugehen», betont Ulrich Winkelmann. «Wir arbeiten damit und wollen dabei nicht vergessen, dass dahinter Menschen und ihre Geschichten stecken.»

(Schweiz aktuell, 19:00 Uhr)

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