Jeden Abend das gleiche Bild: Gegen 100 Leute treffen sich beim Haupteingang des Bahnhofs zwischen Restaurant und Confiserie. Viele rauchen, einige trinken Büchsenbier, manche zünden sich einen Joint an. «Nach der Schule auf dem Weg nach Hause treffe ich mich hier mit meinen Kollegen», sagt ein junger Mann. «Hier habe ich auch schon Leute kennengelernt, die heute Freunde sind», sagt ein anderer.
Manche der jungen Leute bleiben für ein paar Minuten, andere verbringen ihren ganzer Abend hier. Der Durchgang zum Bahnhof ist jeweils voll, ein Durchkommen schwierig. Gerade Pendler haben daran keine Freude: «Es ist furchtbar: Immer wird man angerempelt», sagt eine Frau. «Mir ist manchmal mulmig zumute», meint eine andere.
Die SBB und die Stadt Bern haben nun genug von den Zuständen beim Haupteingang zum Bahnhof. Der Sicherheitsdirektor der Stadt Bern, Reto Nause, sagt: «Die Stimmung ist vor allem am Abend angeheizt.» In Zukunft muss laut Nause gewährleistet sein, dass die Passagiere sich nicht mehr gestört fühlen.
Gemeinsam suchen die Stadt Bern und die SBB nach Lösungen. Die SBB wünscht sich, dass ihre Sicherheitsleute auch ausserhalb des Bahnhofs Personen zurechtweisen dürfen – also auf Stadtboden «Es wäre besser, wenn wir auch noch ein paar Meter weiter kontrollieren dürften», sagt SBB-Mediensprecher Christian Ginsig. Die Stadt will den Wunsch der SBB nun prüfen. Auch bauliche Massnahmen sind laut Sicherheitsdirektor Reto Nause möglich.