Eine erste Bilanz der Sommerschifffahrt auf den Oberländer Seen sieht auf den ersten Blick gut aus: Der schöne und heisse Sommer bescherte den BLS-Schiffen deutlich mehr Fahrgäste als im verregneten Sommer 2014. «Ja, wir hatten einen Bombensommer. Im August sieben Prozent mehr Passagiere als im Vorjahr», bestätigt Claude Merlach, Leiter der BLS-Schifffahrt.
Trotzdem bleibt gesamthaft nur ein Wachstum von einem Prozent. Und der Thunersee verlor sogar ein Prozent. «Der Grund für den Rückgang auf dem Thunersee ist der hohe Frankenkurs. Da hatten wir weniger Gäste aus den klassischen europäischen Herkunftsländern», bilanziert Claude Merlach.
«Und dann wurde es im Herbst schnell kalt und die Wochenenden waren wettermässig nicht optimal. Das brachte einen markanten Einbruch.» Das Wachstum ist also dem Brienzersee zuzuschreiben. Er erfreut sich vieler arabischer Gäste aus Interlaken, die fürs Leben gern und bei jedem Wetter auf dem See herumfahren.
Bessere Erträge erwartet
Allerdings erwartet der Leiter der BLS-Schifffahrt deutlich bessere Erträge als in den Vorjahren. «Die finanzielle Lage der Schifffahrt haben wir stabilisieren können», sagt Claude Merlach und verweist für genauere Zahlen auf die Bilanzmedienkonferenz der BLS im April 2016.
Zudem stellte die BLS in Aussicht, bis Ende 2016 ihre Flottenpolitik auf den Oberländer Seen zu überprüfen – also Anzahl, Grösse und Ausstattung der Schiffe. Im Herbst 2016 will das Unternehmen schliesslich mit dem Neubau der Werfthalle in Thun beginnen, die Voraussetzung ist, dass der Schiffsbetrieb auf dem Thunersee überhaupt aufrechterhalten werden kann. Die bisherige, 110-jährige Werfthalle ist abbruchreif.