Pipe Monster oder Pipe Designer heissen die Maschinen der Firma Zaugg AG aus Eggiwil im Emmental. Die Maschinen werden vorne auf Pistenfahrzeuge montiert und sind riesig. Der Aufsatz ist fast 1,5 Tonnen schwer und erreicht problemlos den höchsten Punkt in der Halfpipe auf rund 7 Meter Höhe.
Vor 15 Jahren hat die Emmentaler Firma damit begonnen, solche Spezialmaschinen für Skigebiete zu produzieren. «Wir mussten erst mit den Snowboardern herausfinden, welches für sie die beste Halfpipe ist», erklärt Daniel Frutiger, CEO der Zaugg AG gegenüber dem «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF. Wie hoch muss eine Röhre sein? Welches ist der ideale Winkel? Oder: Wie kann der Schnee effizient aus der Halfpipe gebracht werden? Solche und weitere Fragen mussten die Tüftler aus dem Emmental erst beantworten.
Kein weiter Weg
«Zum Glück ist der Weg von unserem Kerngeschäft hin zu Maschinen für den Halfpipe-Bau nicht sehr weit», so Frutiger. Die Zaugg AG produziert vor allem Maschinen für Gemeinden: Schneefräsen, Schneepflüge oder Schneeschleudern. Die Zaugg AG beschäftigt an ihren drei Standorten in Eggiwil, Bärau und Schüpbach rund 170 Mitarbeiter.
Dank leichter Bauweise und Frästechnik setzten sich die Halfpipe-Maschinen aus dem Emmental im Nischenmarkt gegen die Konkurrenz durch. Heute gehören die Spezialmaschinen in der Snowboardszene zu den Besten. «Mit ihnen werden weltweit die besten Pipes gebaut», hält Snowboarder Gian Simmen in Sotschi gegenüber Radio SRF fest.
Rund 300 Maschinen weltweit im Einsatz
Der wichtigste Absatzmarkt für die Halfpipe-Maschinen aus dem Emmental ist Nordamerika. Wachstum verspricht sich die Zaugg AG noch in China und Russland. Weltweit stehen heute rund 300 Maschinen der Firma im Einsatz. Dank einem Partnervertrag mit dem Internationalen Skiverband (FIS) konnte sich die Firma aus dem Emmental ihre Vormachtstellung sichern.
So entsteht eine Halfpipe
Kunden der Zaugg AG sind im Normalfall Skigebiete, die eine Halfpipe bauen möchten. Jedoch verfügt zurzeit auch der weltbeste Snowboarder Shaun White über eine eigene Zaugg-Maschine. Diesen Trainingsvorteil konnte der Amerikaner zuletzt nicht nutzen. Bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi verfehlte er mit dem vierten Platz nur knapp das Podest. Die Goldmedaille holte der Schweizer Iouri Podladtchikov.